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Lungensport COPD

 

Lungensport

Vom Lungensport können Menschen mit Lungenkrankheiten wie Asthma, COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) oder auch Lungenfibrose in besonderer Weise profitieren. Die spezielle Bewegungstherapie verbessert zwar nicht die Lungenfunktion, führt aber zu einer besseren Leistungsfähigkeit der Muskulatur, des Bewegungsapparates und des Herz-Kreislauf-Systems. So ermöglicht die Teilnahme in einer Lungensportgruppe den betroffenen Patienten mehr Aktivität im Alltag, mehr soziale Kontakte und somit auch eine höhere Lebensqualität.

 

Was soll Lungensport bewirken?

Ziel aller Lungensport-Übungen ist es, die Atmung zu vertiefen, den Brustkorb zu mobilisieren und durch eine verbesserte Grundkondition den Alltag mit den chronischen Lungenkrankheiten besser bewältigen zu können. Das Training kann Betroffenen auch dabei helfen, Schonverhalten oder schädigende Atemgewohnheiten zu vermeiden. Weitere Ziele des Lungensports sind unter anderem

  • Atmung bewusst machen und wahrnehmen
  • Atemmuskelkraft verbessern
  • Körperliche Belastbarkeit steigern
  • Entspannungstechniken erlernen
  • Exazerbationen reduzieren
  • Atemnot (u.a. durch Belastung) reduzieren, Notfallverhalten einüben

Teilnehmerinnen und Teilnehmer können zudem beim Lungensport das richtige Treppensteigen erlernen. So kann das Training auch Unfällen und Stürzen vorbeugen.

Schonen hilft nicht: Wie COPD- und Asthma-Patienten von Sport und Rehabilitation profitieren können

 

Für wen ist Lungensport geeignet?

Vom Lungensport können Patienten mit den unterschiedlichsten Lungenkrankheiten profitieren. Zielgruppe sind Betroffene mit

  • Asthma bronchiale
  • chronischer Bronchitis
  • COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) mit und ohne Lungenemphysem
  • Lungenfibrose
  • Bronchiektasen
  • Alpha-1-Antitrypsinmangel
  • Sarkoidose

Auch für Patienten, die eine Sauerstoff-Langzeitherapie (LTOT) durchführen, ist der Lungensport grundsätzlich geeignet. Jedoch muss vor dem Training unbedingt durch einen Facharzt oder eine Fachärztin festgestellt werden, ob die Patienten die gesundheitlichen Voraussetzungen erfüllen. Details zu diesem Thema hat die Arbeitsgruppe Lungensport in Deutschland e.V. auf Ihrer Internetseite zusammengefasst: Voraussetzungen für die Teilnahme der Patienten

Wie wird Lungensport verordnet?

Sind die gesundheitlichen Voraussetzungen für die Teilnahme am Lungensport gegeben, können die behandelnden Haus- oder Lungenfachärzte den Lungensport mit Hilfe des Formulars 56 „Antrag auf Kostenübernahme für Rehabilitationssport“ verordnen. Möglich sind 50 Einheiten in 18 Monaten oder 120 Einheiten in 36 Monaten. Die Verordnung muss dann mit der Bitte um Genehmigung bei der Krankenkasse eingereicht werden. Ist die Genehmigung erteilt, können sich die Betroffenen damit direkt an den Übungsleiter oder die Übungsleiterin einer Lungensportgruppe in ihrer Nähe wenden.

Ausnahmen:

  • Privatversicherte sollten bereits im Vorfeld mit den Übungsleitern und den zuständigen Kostenträgern Kontakt aufnehmen. 
  • Betroffene, die eine Rehabilitation für die Atemwegserkrankung über die Rentenversicherung durchführen, können den Lungensport von der Einrichtung direkt für sechs Monate verordnet bekommen. Kostenträger ist in diesem Fall die Rentenversicherung.
 
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 Abteilung Behindertensport des TSV Riedlingen

 

Was macht man beim Lungensport?

Das Lungensport-Training mit ausgebildeten Übungsleitern gliedert sich in klar strukturierte Einheiten. Welche Übungen oder Maßnahmen in jeder Einheit durchgeführt werden, richtet sich aber nach der individuellen Situation der einzelnen Teilnehmer. Grundsätzlich lässt sich eine Lungensporteinheit in folgende Phasen gliedern:

  • Aufwärmphase (zum Beispiel Peak-Flow-Messung, Schulung, Aufwärmgymnastik mit oder ohne Gerät)
  • Gymnastikphase (Ausdauer/  Kräftigung/ Koordination/ Dehnung usw.)
  • Entspannungsphase

 

 

 
 
 

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Die Abteilung Behindertensport des TSV Riedlingen mit dem stellvertretenden Abteilungsleiter Hans-Ulrich Walz (von links), Übungsleiterin Yvonne Klein und Abteilungsleiter Kurt Gehweiler ist stolz, in Riedlingen nun auch Lungensport anbieten zu können. (Foto:Kerstin Schellhorn)

 

„COPD-Patienten sind vom Atmen her so beeinträchtigt, dass sie schon auf dem Weg vom Parkplatz zur Halle Atemnot bekommen“, erklärt Übungsleiterin Yvonne Klein. Wer derart eingeschränkt ist, versuche, solche belastenden Situationen zu vermeiden und ziehe sich immer mehr zurück. Doch gerade dadurch geraten die Patienten in einen Teufelskreis: Wird der Körper geschont, nimmt die Muskelmasse ab, die Belastbarkeit sinkt und die Funktion der Lunge verschlechtert sich noch mehr.

Genau dieser Abwärtsspirale will Yvonne Klein entgegenwirken. „Mit der Atemtechnik, die erlernt wird, können die Patienten wieder besser Luft bekommen“, sagt sie. Angewendetet werden kann die Technik auch im Alltag, etwa beim Treppensteigen. Das steigere nicht nur das Selbstbewusstein, sondern könne auch dazu beitragen, dass die Medikamente reduziert werden können.

Neben Herzsport und Sport nach Krebs ist der Lungensport nun die dritte Sparte, die die Behindertensport-Abteilung anbietet. Klein fungiert in allen drei als Übungsleiterin. Beim TSV Bad Saulgau bietet sie bereits Lungensport an. Weil der Bedarf so groß ist, gibt es dort inzwischen schon drei Gruppen. Im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit trifft sich Klein auch viel mit Ärzten und weiß: Chronische Atemwegs- und Lungenerkrankungen nehmen drastisch zu.

„Für Menschen, die an Atemnot leiden, ist es sinnvoll, ein geführtes Training zu machen“, sagt die Übungsleiterin. Vor jeder Übungsstunde ist etwa eine Oxymeter-Messung obligatorisch. Über ein kleines Gerät wird dabei der Sauerstoffgehalt im Blut bestimmt. Anhand des Wertes kann Klein beurteilen, ob die betreffende Person am Training teilnehmen kann oder nicht. Grundsätzlich kann jeder Betroffene Lungensport machen – auch Sauerstoffpatienten. Allerdings sollte man das vorher mit seinem Arzt besprechen. Der kann dann auch eine Verordnung ausstellen, wodurch die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden.

Als eine vom Württembergischen Behinderten- und Rehasportverband WBRS) zertifizierte Rehasportgruppe muss die Riedlinger Behindertensport-Abteilung einen Arzt als Schirmherr für den Lungensport bestimmen. Diese Aufgabe hat die Riedlinger Ärztin Dr. Susanne Knab-Schwend übernommen. Sie wird hin und wieder bei den Trainingsstunden vorbeischauen, muss aber nicht dauerhaft anwesend sein.

Bestandteil des Trainings sind Übungen, die Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination sowie die Entspannung fördern. „Und natürlich Spaß machen“, setzt Yvonne Klein hinzu. Außerdem stellt sie klar, dass es beim Lungensport nicht um Leistung geht. Die jeweilige Übung so machen, wie sie für einen selbst richtig ist, lautet die Devise. Doch meistens dauere es etwas – gerade am Anfang – bis die Patienten das „Mit-den-anderen-Mithalten-wollen“ ablegen können. Aus ihrer Erfahrung kann Klein zudem sagen: „Viele müssen erstmal lernen, richtig zu atmen, selbst wenn sie aus der Reha kommen.“

Verordnung vom Arzt

Die Lungensport-Gruppe des TSV Riedlingen trifft sich ab sofort immer mittwochs von 18 bis 19 Uhr in der städtischen Turnhalle (Johannes-Wagner-Straße 4). Der Besuch des Sportangebots kann vom Arzt verordnet werden (50 Trainingseinheiten bei der ersten Verordnung) und ist dann für die Teilnehmer kostenlos. Weitere Infos und Anmeldung bei Yvonne Klein (Telefon 07581/5293598, E-Mail Klein.Herbertingen@freenet.de) oder bei Kurt Gehweiler (Telefon 07371/3733, E-Mail Kurt. Gehweiler@t-online.de). Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen beschränkt.

 

 hier zum downloaden Fyler zum Lungensport

 

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